Mitte des Jahres 1910 finden sich einige sportbegeisterte Männer aus den Ortsteilen Marmelshagen und Hamme im Gasthof Kneider, Dorstenerstraße, zusammen, um einen Fußballsportverein zu gründen.
Der erste Vorstand wird gewählt: 1. Vorsitzender Walter Georges, 2. Vorsitzender Heinrich Engelbrecht
An der Dorstenerstraße entsteht der erste Sportplatz, genannt "Kleewiese".
Der Spielbetrieb läuft an, der erste Gegner ist Preußen Weitmar.
Ostern ist ein namhafter Verein zu Gast, der SV Speldorf. Phönix verliert mit 4:0 Toren.
Zum Herbst beim Rückspiel ist eine deutliche Verbesserung unserer Mannschaft zu erkennen und Speldorf muss sich mit einem 2:2 Unentschieden zufriedengeben.
Der SV Phönix erhält die Spilerlaubnis zum "Westdeutschen Fussballverband".
Der 1. Weltkrieg reisst schmerzliche Lücken in unsere Reihen.
Neues Leben kehrt wieder ein. Ein neuer Sportplatz entsteht gegenüber der früheren Wirtschaft Stemberg.
Einweihung des neuen Sportplatzes hinter der Wirtschaft Bergmann und Feier des 10jährigen Bestehens. Die 1. Mannschaft wird Meister und steigt in die B-Klasse auf.
In diesem Jahr verlassen uns die Sportler und Mitglieder, die in Bochum-Hamme ihren Wohnsitz haben, um dort einen eigenen Verein zu gründen. So entsteht der bekannte Sportverein Rasensport Bochum.
Das Inflationsjahr. Sportkamerad Hans Vogel wird zum 1. Vorsitzenden gewählt.
Der Sportplatz erhält eine Aschenbahn und eine Umzäunung. Die 1. Mannschaft erringt abermals die Gruppenmeisterschaft. Phönix spielt gegen den Ruhrgaumeister Hagen-Eppenhausen und erreicht ein 3:3 Unentschieden. Über 1000 Zuschauer wohnen diesem großen Ereignis bei.
Auf einer Tagung in Gelsenkirchen findet der Ruhrgau seine Auflösung und die Kreiseinteilung Bochum, Herne, Dortmund, usw. werden vorgenommen. Statt der bisherigen C, B und A-Klassen entstehen die Kreis-, Bezirks-, A-Klassen und Ligen. Der SV Phönix wird der A-Klasse im Bochumer Raum zugeteilt.
Zu Beginn des Jahres wird das 15jährige Bestehen gefeiert. Eingeladen zu diesem Anlass ist der 2. Westdeutsche Meister Düsseldorf 99. Über 5000 Zuschauer sehen das Spiel.
Schwerathletik im Sportverein Phönix. Im Laufe des Jahres wird der Schwerathletikverein Bochum-Hamme unserem Verein zugegliedert.
Handball beim SV Phönix. Herren- und Damenhandballmannschaften werden gegründet und treten in Aktion.
Das Auf und Ab beim SV Phönix. Diese Jahre bringen dem Verein große Sorgen, weite Reisen und wenig Geld. Am Ende ist man heilfroh, den Klassenerhalt gesichert zu haben. Zu dieser Zeit stellt der SV Phönix, einschließlich der Handballabteilung, 12 Mannschaften aufs Feld.
Leider hat die 1. Mannschaft einen schweren Stand und einen Krise zu verzeichnen. Der SV Phönix wird zum Spielelieferant für den Vfl Bochum. Spieler wie Potthast, Longerich, Fischer und Gockel wechseln aus unseren Reihen zum Vfl. Die große Arbeitslosigkeit wirkt sich in allen Belangen katastrophal aus, während dieser Zeit wechselt der Vorstand auch vielfach. Die Vorstandsitglieder Hans Vogel, Nikolaus Müller, August Pfingsten und Hermann Menger haften öfter bei Verschuldung und Verfehlungen und füllen die Lücken mit ihren Privatgeldern.
Der sportliche Aufschwung des SV Phönix zu einer enormen Leistungshöhe. An der Tabelle gibt es ein Rennen zwischen Börnig, Sodingen, Preußen Wanne und Phönix. Am Ende fehlt unserer Mannschaft ein Punkt. Diesen büßt der SV Phönix im Spiel gegen den SV Sodingen beim 0:0 Unetnschieden vor ca 6000 Zuschauern auf eigenem Platz ein. Das Spiel gegen Preußen Wanne findet vor der Rekordkullisse von 8000 Zuschauern statt.
Mit der Erringung der Meisterschaft qualifiziert sich die Phönix-Mannschaft zur Teilnahme an den Aufstiegsspielen und erkämpft sich nach großen Leistungen ungeschlagen den Aufstieg. Es werden 6 Spiele gegen die übrigen Gruppenmeister Bövinghausen 04, LFC Laer, SC Dortmund 95 ausgetragen, Hin. und Rückspiele. Phönix gewinnt alle Spiele, 12 Punkte und eine Torzahl von 19:6 sprechen für sich. Damit ist der Aufstieg zur 1. Bezirksklasse perfekt.
Die Phönix-Elf: Stirnberg, Fischer, Chmilewski, W. Kramp, Büscher, Schmidt, Kenneweg, Kenkmann, Dolega, H. Kramp, Kosubek, H. Hahn, Karl und Simberger
1939
Der Krieg bricht aus. Der verheerende 2. Weltkrieg hat unersättlich die deutsche Sportjugend ins Grab gerissen.
1946
Neugründung des Vereins, kaum ein Sportverein ist so hart betroffen durch den Bombenkrieg wie der SV Phönix. Über 80% der Wohnungen werden zerstört, die Bevölkerung verzogen, kein Gasthof in der Ortschaft Marmelshagen, der Sportplatz voller Bombentrichter und Trümmer, Fußbälle und Garnituren sind verbrannt.
Die Anregung zur Neugründung gibt unser langjähriger Geschäftsführer des SV Phönix, Hans Kotlenga und der Vereinswirt Franz Fabri. Die ersten neuen Fußbälle und mehrere Paar Fußballschuhe erreichen uns aus Amerika, vom dortigen Phönix-Mitglied Paul Schmidt. Am 06.01.1946 wird Hans Kotlenga zum 1. Vorsitzenden gewählt. Unter dem namen Schwarz-Gelb Marmeldhagen wird der Spielbetrieb aufgenommen. Der Name Phönix ist bis zum Herbst verboten. Der Platz von Phönix bleibt vorerst unbespielbar, als Ersatz dient die Sportanlage von Teutonia Riemke
Dr. A Kammann wird im Juli 1947 einstimmig zum 1. Vorsitzenden gewählt, zu dessen Stellvertreter und Geschäftsführer Hans Kotlenga. Phönix spielt in der 1. Kreisklasse, trotz vieler Schwierigkeiten in dieser Zeit ging es weiter vorwärts.
Das neue Geschäftsjahr beginnt kurz nach der Währungsreform, Sparsamkeit war die Devise. Der Geldmangel wirkt sich auch auf das Vereinsleben in immer stärkerem Maße aus. In sportlicher Hinsicht zeichnet sich ein neuer Aufbau ab. Beim Vereinswirt Fabri stehen wieder größere Räume und auch Umkleidemöglichkeiten zur Verfügung.
Phönix wird der 1. Bezirksklasse, Gruppe Industrie zugeteilt. Kaum Lokalspiele, somit wenig Zuschauer, aber weite Fahrten. Am Ende erreicht unsere 1. Mannschaft den viertletzten Platz. Erfreulich ist der Aufschwung unserer Jugend- und Schülermannschaften, die A1 Jugend wird Gruppenmeister. Für den Erfolg ist Jugendleiter A. Biermann verantwortlich.